Das Tauffenster - Taufe Jesu
Zur Wiederherstellung des Tauffensters in der Taufkapelle schreibt Pfarrer Christian Hellmers:
Eine Besonderheit unserer Jakobikirche ist das Fehlen der Taufe im Kirchenraum. Statt die Taufe wie sonst üblich im Eingangsbereich oder im Altarbereich der Kirche anzusiedeln, wurde in St. Jakobi eine eigene Kapelle für die Taufe geschaffen, die sich nördlich an den Altarraum anschließt.
Unzählige Kinder – klein und groß – wurden hier in den vergangenen einhundert Jahren getauft. Wer lange nicht mehr in der Taufkapelle war, sollte jetzt mal wieder einen Blick hinein werfen. Im vergangenen Jahr wurde renoviert, der Raum erstrahlt jetzt in einem hellen Weiß.
Neben dem Taufstein ist hier der wichtigste Schmuck das Glasfenster mit der Taufe Jesu durch Johannes den Täufer. Vor vielen Jahren wurde, wie mir erzählt wurde, das Fenster mal durch ballspielende Kinder beschädigt. Die unteren beiden Fensterelemente wurden durch geschwärzte Scheiben ersetzt. Im Laufe der Zeit gab es weitere Beschädigungen, Risse und eindringende Feuchtigkeit. Der Kirchenvorstand hat darum im vergangenen Jahr die Kunstglaserei Glas-Wilde aus Bellingen damit beauftragt, das Glasfenster zu restaurieren und im Sinne seines Schöpfers Georg Karl Rhode wieder herzustellen. Auf dem Foto können Sie sehen, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann. Die beiden fehlenden Felder unten sind stimmig ergänzt worden und auch sonst ist das Fenster wieder wie neu.
Auf Wikipedia findet sich ein Artikel über den Glasmaler Georg Karl Rhode. Geboren wurde er am 30. August 1874 in Oldenburg. Schon früh wandte er sich der Glasmalerei zu. Seit 1901 wirkte er in Bremen und war seitdem vielfach künstlerisch tätig. Von ihm gab es viele Werke vor allem in Kirchen und öffentlichen Gebäuden (Bremer Ratskeller und Domchorfenster). Viele Werke von ihm wurden jedoch in den beiden Weltkriegen zerstört. Manche aber, wie die Fenster in unserer Kirche, sind erhalten geblieben. In den Monatsheften für Deutsche Kunst von 1909 wird Rohde als „eine der hervorragenden künstlerischen Kräfte, über die das heutige Bremen verfügt“ bezeichnet. Am 4. März 1959 starb er im Alter von 84 Jahren in Bremen.